Ökumenischer Dialog

"Die Einheit aller Christen fördern, die Vielfalt erhalten", ein weittragendes Motto, das sich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) auf ihre Fahne geschrieben hat. Die Neuapostolische Kirche in Dortmund ist seit 2016 Gastmitglied in der örtlichen ACK und an der Verwirklichung des Mottos beteiligt.

 

Vom Monolog zum Dialog

Nach einer Phase der intensiven Beschäftigung der Neuapostolischen Kirche mit sich selbst bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein begann ab 1975 mit den Schweizer Stammaposteln Ernst Streckeisen, Hans Urwyler und Richard Fehr mehr und mehr die Überzeugung zu wachsen, dass der ökumenische Dialog nötig ist, um aus der selbstgewählten Isolation herauszukommen und mit Christen unterschiedlicher Konfessionen und Traditionen näher zusammenzufinden.

Das ab 2006 geänderte Taufverständnis und der 2012 herausgegebene Katechismus der Neuapostolischen Kirche bildeten richtungsweisende Ergebnisse dieser Entwicklung und bahnten den Weg vom Monolog zum Dialog. "Gott ist mitten unter uns" lautete sinnigerweise auch ein Button zu einem Gemeindejubiläum, der die Erinnerung an einen Regenbogen erweckte: Die Buntheit des weißen Lichtes deutet auf die Vielfalt der einen Kirche.

Neues Kirchenverständnis

Nach dem neuen Katechismus versteht sich die Neuapostolische Kirche nicht mehr als die exklusive Endzeitkirche, als die sie seit langer Zeit galt. Sie definiert sich selbst als Teil der einen Kirche Christi, in der Gläubige durch das gemeinsame Band der Taufe mit Jesus Christus als dem Haupt der Kirche verbunden ist.

Durch dieses neue Kirchenverständnis wurde der bereits bestehende Dialog mit den verschiedenen christlichen Kirchen und Konfessionen gefördert. Die schon hier und da auf örtlicher rund regionaler Ebene gepflegten Kontakte zu Christen in der Nachbarschaft wurden begünstigt und konnten vertieft werden.

ACK-Mitgliedschaft

In Dortmund bestanden schon ab 1980 erste nachbarschaftliche Beziehungen zu Gemeinden verschiedener Konfessionen am Ort. Im Jahr 2010 nahmen Vertreter der Neuapostolischen Kirche in Dortmund Kontakte mit der Dortmunder Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) auf. So wurde die Phase des Kennenlernens unterstützt und das gegenseitige  Vertrauen wuchs.

Die Mitwirkung bei den jährlich von der ACK gestalteten Internationalen Neujahrssingen und bei weiteren interkonfessionellen Veranstaltungen ebneten den Weg zur Beantragung der Gastmitgliedschaft. Der im November 2015 gestellte Antrag auf Gastmitgliedschaft wurde von den Mitgliedern des Geschäftsführenden Ausschusses der ACK Dortmund und allen Mitgliedskirchen einstimmig angenommen.

Die ACK in Dortmund hat daraufhin allen neuapostolischen Gemeinden im Kirchenbezirk Dortmund mit Wirkung vom 1. Januar 2016 den Status der Gastmitgliedschaft zugesprochen. Beim Internationalen Neujahrssingen 2016 begrüßte Pfarrer Wolfgang Buchholz, Vorsitzender der ACK Dortmund, die Neuapostolische Kirche Dortmund als Gastmitglied und hieß sie herzlich willkommen.

Einheit und Vielfalt

Mittlerweile gibt es eine Fülle von gemeinsamen Veranstaltungen. Gegenseitige Einladungen zu Festen der verschiedenen Gemeinden und ein fortschreitender Dialog unter der Maxime der versöhnten Verschiedenheit haben das eine Ziel:: „Die Einheit aller Christen fördern und die Vielfalt erhalten“.

Bezirksältester i.R. Ulrich Hedtfeld und Evangelist i.R. Günter Lohsträter vertreten die Neuapostolische Kirche in Dortmund im Geschäftsführenden Ausschuss der ACK Dortmund. Günter Lohsträter nimmt zudem als Delegierter der ACK Dortmund an den zweimal jährlich stattfindenden Studientagen der ACK Nordrhein-Westfalen teil.

Ab dem 10. Oktober 2019 - dem Tag der formalen Aufnahme der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland in die ACK NRW - vertreten Bezirksältester i.R. Ulrich Hedtfeld und Evangelist i.R. Udo Bilgard (Witten). die Neuapostolische Kirche Westdeutschland in der ACK NRW.

37. DEKT in Dortmund

Im Jahr 2019 fand in Dortmund der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) statt - ein weiteres Forum des gemeinsamen Christseins in dieser Stadt.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag besteht seit 1949 und ist alle zwei Jahre in einer anderen deutschen Stadt zu Gast. Der letzte Kirchentag war 2017 in Berlin. Der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund stand unter dem Motto "Was für ein Vertrauen".

Das 2014 angeschaffte Info-Mobil der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland hatte beim Auftakt des Kirchentags zum „Abend der Begegnung“ einen zentralen Platz inmitten der City. Hunderte von Besuchern suchten das Gespräch. Begehrten Absatz fanden die eigens zum Kirchentag produzierten Buttons mit den Logos des Kirchentags und der Neuapostolischen Kirche.

Ein Team von Dortmunder Gemeindemitgliedern unterstützte die Aktivitäten der Neuapostolische Kirche, die mit ihrer Arbeitsgruppe „Kontakte zu Konfessionen und Religionen“ (AG KKR) zum 37. DEKT in Dortmund präsent war - in diesem Jahr erstmals als Gastmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.